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Maximus-Halbzwerghybriden: Der Sortentyp mit höherer N-Effizienz

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EU-Direktiven und nationale Gesetzgebung fordern eine Reduzierung der N-Düngung im Pflanzenbau. Sorten mit einer hohen N-Nutzungseffizienz können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Nach Miersch et al.* kristallisieren sich im Winterrapsanbau Halbzwerghybriden als Sortentyp mit hoher N-Effizienz heraus. 

Stickstoffeffizienz und Maximus®-Vorteil 

Stickstoffeffizienz lässt sich in 2 Hauptkomponenten aufteilen: die N-Aufnahmeeffizienz und die N-Nutzungseffizienz.

Über das Wurzelsystem nimmt die Pflanze Stickstoff aus dem Boden auf und baut oberirdisch damit Blätter und Stängel auf. Mit einsetzender Alterung geht dieser in der vegetativen Masse vorliegende Stickstoff aber nicht verloren. Ein Großteil wird umgebaut und während der Kornfüllungsphase zur Bildung von wertvollen Speicherproteinen im Samen genutzt.

Die Ausprägung des Wurzelsystems und das Vermögen, den in den Blättern und Stängeln enthaltenen Stickstoff effizient umzulagern, sind durch die Genetik der Sorte bestimmt.

Einige an diesen Prozessen beteiligte Gene sind bereits bekannt. Der Züchter kann nun die N-Effizienz verbessernde Genvariation mit Hilfe von molekularen Markern in sein Sortenmaterial einlagern.

N Fluesse im Vegetationsverlauf
Schematische Darstellung der N-Flüsse im Vegetationsverlauf
N Fluesse im Vegetationsverlauf
Schematische Darstellung der N-Flüsse im Vegetationsverlauf

Schnelle und tiefere Durchwurzelung des Bodens bei Halbzwerghybriden führt zu einer besseren Nutzung des zur Verfügung stehenden Stickstoffs. 

Maximus-Hybriden setzen durch eine schnelle und tiefe Bodendurchwurzelung Stickstoff effizientin Kornertrag um

Maximus-Hybriden Stickstoffeffizienz
Maximus-Hybriden Stickstoffeffizienz
Maximus-Hybriden Stickstoffeffizienz
Maximus-Hybriden Stickstoffeffizienz

Ergebnisse eines systematischen Vergleichs: Halbzwerghybriden vs Langstrohhybriden

Nachfolgend stellen wir Ihnen die Ergebnisse eines systematischen Vergleichs von 54 Halbzwerghybriden zu 54 Langstrohhybriden bei niedrigem und hohem N-Angebot (3 Umwelten) vor: 

Maximus Hybride vs Normalstrohhybride
Maximus Hybride vs Normalstrohhybride

Halbzwerghybriden waren Normalstrohhybriden bei geringerer N-Verfügbarkeit um +8,5% im Kornertrag signifikant überlegen: 

Halbzwerghybriden vs Normalstrohhybriden Kornertrag
Halbzwerghybriden vs Normalstrohhybriden Kornertrag

Mittlerer Strohertrag von 54 Halbzwerghybriden zu 54 Langstrohhybriden bei niedrigem und hohem N-Angebot (3 Umwelten): 

Halbzwerghybriden vs Normalstrohhybriden N-Effizienz
Halbzwerghybriden vs Normalstrohhybriden N-Effizienz
Halbzwerghybriden vs Normalstrohhybriden Parameter
Halbzwerghybriden vs Normalstrohhybriden Parameter

Schlussfolgerung

  • Halbzwerghybriden sind bei niedrigem N-Angebot Normalstrohhybriden im Kornertrag überlegen.
  • Bei hoher N-Düngung unterscheiden sich die beiden Sortentypen nicht.
  • Halbzwerghybriden hinterlassen bei niedrigem und hohem N-Angebot weniger Stroh nach der Ernte auf dem Feld. Damit besteht eine geringere N-Auswaschungsgefahr.
  • Die verkürzte Pflanzenlänge (bis zu 30 cm) der Halbzwerghybriden resultiert in einer geringeren Strohmenge. Halbzwerghybriden zeichnen sich bei beiden N-Niveaus durch einen signifikant höheren Harvest-Index (Verhältnis von oberirdischem Gesamtbiomasse- zu Kornertrag) aus.
  • Halbzwerghybriden haben einen höheren N-Harvest-Index (Verhältnis Gesamt-N im Aufwuchs zu N im Korn).  
  • Halbzwerghybriden haben eine bessere N-Ausnutzung bei geringer N-Verfügbarkeit.

Das Verzwergungsgen in Halbzwerghybriden ist nicht nur verantwortlich für eine reduzierte Pflanzenlänge, sondern bedingt ebenso einen höheren Harvest-Index und höheren Kornertrag unter N-Limitierung. Halbzwerghybriden sind deshalb von besonderem Interesse für die N-balancierte Winterrapsproduktion und eine effektive Stickstoffnutzung.