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Bestandesdichte Mais

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Die Sortenwahl, die passende Bestandesdichte und die Aussaat sind die wichtigsten Schritte für ein hohes Ertragspotential. Der heutige Artikel befasst sich mit der optimalen Bestandesdichte und den Studien, welche wir hierfür durchführen.

Einer der wichtigsten Faktoren im erfolgreichen Maisanbau ist die Etablierung einer ausreichend hohen und gleichmäßigen Bestandesdichte, damit die Maissorte ihr Ertragspotential ausspielen kann. Die optimale Pflanzendichte hängt vom Produktivitätsniveau des Feldes und von den Sorteneigenschaften ab.

Generell können die Pflanzen aufgrund der züchterischen Steigerung der Stresstoleranz heute viel enger gesät werden als vor 30 Jahren. In den USA stieg die durchschnittliche Dichte in den späten 1980er Jahren von 7,5 auf 9,3 Pflanzen pro Quadratmeter Mitte der 2010er Jahre. Die Ertragszuwächse von 170% von 1963 zu 2024 beruhen zu deutlich höheren Anteilen auf der Erhöhung der Bestandesdichte als auf dem Ertragszuwachs pro Pflanze von circa 18 % von 1963 zu 2024.

Seit vielen Jahrzenten führt Pioneer daher in Deutschland mit neuen Sorten Bestandesdichteversuche durch. Unter dem jeweiligen Sortenprofil findet sich die Bestandesdichteempfehlung für verschiedene Lagen und die untere und obere Grenze für Aussaatkarten (Abbildung 1).  

Die Sorten in den deutschen Pioneer Bestandesdichteversuchen werden 2 Jahre lang in sehr unterschiedlichen Umwelten gestestet. Wir müssen wissen, wie sich eine Sorte auf den besten Ertragslagen verhält, um die maximal mögliche Bestandesdichte einer Sorte zu bestimmen. Standorte mit den niedrigsten Ertragslagen zeigen die Anpassungsfähigkeit der Sorten an wiedrige Bedingungen an. 

Kalt Hochertragreich Gelegentlicher Trockenstress / Mittlere Ertragslage Trockenstress-standort
Grenzlage Warme Gunstlage Sandiger Boden Schwerer Boden mit Sommertrockenheit
Mittelgebirge Mittelfrühe Lage Mittlerer Boden Leichter bis mittlerer Boden

Tab. 1: Umwelten von Pioneer Bestandesdichteversuchen in Deutschland

Dünnere Bestandesdichten zeigen generell die Flexibilität einer Sorte in der Kolbenbildung (Flexkolben) und damit die Fähigkeit an, den Ertrag unter niedrigeren Dichten aufrechtzu-erhalten. Es kann immer sein, dass mal Pflanzen im Bestand fehlen oder aufgrund von gelegentlichem Trockenstress die Bestandesdichte nicht ausreichend hoch sein darf. 

Die getesteten Bestandesdichten (Pflanzen / m2)
6
7,5
9
10,5
12

Tab. 2: Getestete Bestandesdichten

Die Reaktion der Maissorte auf die unterschiedlichen Bestandesdichten ist in der Regel abhängig vom Ertragsniveau und den Umweltbedingungen eines Standortes. Jede Maissorte reagiert anders. Die Sortenunterschiede können groß sein. Deswegen bestimmt nach dem Standort die Sorte die optimale Bestandesdichte.

Trotz der Sortenunterschiede finden sich im Allgemeinen je Umwelt die folgenden Kurven als Reaktion auf unterschiedliche Bestandesdichten. Aufgeführt ist das Verhalten bei steigenden Bestandesdichten: unter sehr ungünstigen Bedingungen wie Trockenstress sinken die Erträge. Auf niedrigen Ertragslagen zeigen sich zunächst minimale Ertragsgewinne und dann Verluste. Hier ist es besser, niedrige Bestandesdichten zu wählen. Auf den mittleren Ertragslagen steigen die Erträge stark, bevor sie wieder zurückgehen. Auf den Hochertragsstandorten steigen die Erträge linear.

Bestandesdichte und Aussaatstärke

Die Bestandesdichte und die Aussaatstärke werden häufig synonym gebraucht. Sie haben jedoch unterschiedliche Bedeutungen. Die Bestandesdichte bezeichnet die stehenden Pflanzen auf einer Fläche, während die Aussaatstärke sich auf die ausgebrachten Körner je Fläche bezieht. Bei einer Keimfähigkeit von 95 % müssen mindestens 5 % mehr Körner ausgebracht werden, um die Ziel-Bestandesdichte zu erreichen. Bei sehr ungünstigen, kalten Verhältnissen oder einer Menge organischer Rückstände im Saatbett kann der Zuschlag weiter erhöht werden, da nicht alle Keimlinge auflaufen werden.

Auf trockeneren und sandigeren Lagen muss die Aussaatstärke verringert werden. Flexkolbentypen bringen bei niedrigeren Bestandesdichten höhere Erträge als Fixkolbentypen und eignen sich somit besser für Lagen mit gelegentlichem Trockenstress. Der Kolbentyp findet sich im Sortenprofil oder in den Sortenübersichten der Kataloge. 

Landwirtin im Feld

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