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Auflaufprobleme im Mais

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Lückige Bestände geben oft Rätsel auf. Was sind die Gründe hierfür? Das Suchen der Körner im Boden ist für die Ursachenforschung unabdingbar. 

4 Fotos symbolisieren unterschiedliche Ursachen:

Finden sich an den Fehlstellen keine Körner im Boden, kommen 2 Ursachen in Frage:

1.    Durch einen Fehler in der Technik hat die Sämaschine keine Körner abgelegt. Alte Sämaschinen mit abgenutzten Scharen führen häufiger zu lückigen und ungleichmäßigen Beständen. Sensoren können fehlerhaft übertragen. (Abb.2)

2.    Vögel, wie Fasane, haben die Körner aus dem Boden gepickt. Meist fällt dabei ein Loch oder Krater auf. Nach Starkregen kann dieser Hinweis verschwunden sein. Krähen ziehen an den aufgelaufenen Pflanzen um an das Korn heranzukommen. Die kleinen Pflanzen liegen dann vertrocknet neben der Reihe.

Sind vielfach Körner im Boden vorhanden, müssen sie genauer untersucht werden:

1.    Angefressene, ausgehölte Körner deuten auf einen Insektenfraß hin. Meist bleibt ein Teil des Korns oder die leere Außenwand übrig. Seltener wird das gesamte Korn gefressen. Dieses tritt eher bei massenhaftem Befall auf. 

    a.    Häufig ist die Saatenfliege, auch genannt Bohnenfliege, der Schädling. Eine Agronomy-Information zu Fliegenschaden im Mais finden Sie hier.

    b.    Drahtwürmer hinterlassen ebenfalls sehr lückige Bestände. Die nesterartig verteilten Lücken treten nach Grünlandumbruch oder vom Feldrand her auf. Nur bei massenhaftem Befall findet sich der Schaden auch in der Feldmitte.

    c.     Andere Insekten wie Tausendfüßler fressen selten an Korn oder Keimling.

2.    Finden sich matschige oder glasige Kornreste in nassem Boden oder nach einer Reihe von Regenfällen, weist dieses auf einen Schaden durch Nässe hin. Gerade bei häufigen Regenfällen zeigen die Bestände beim Auflaufen ungleichmäßig verteilte Lücken. Ist der oberste Zentimeter Boden zügig nach dem Regen abgetrocknet, kann der Boden darunter trotzdem wassergesättigt sein. Wer dann noch das Korn recht tief gelegt hat, gräbt später nicht gekeimte oder angekeimte, tote Körner aus (Abb.1). Der Keimling ist erstickt oder seine Wurzel an den toxischen Stoffwechselprodukten der anaeroben Mikroorganismen gestorben. Weitere Informationen zu wassergesättigten Feldern finden sich hier.

3.    Gekrümmt wachsende Keimlinge, welche nie durch die Oberfläche gestoßen sind, deuten entweder auf Hindernisse aus Ernteresten, Verkrustungen / Verschlämmungen der Oberfläche oder Bodenfrostereignisse hin. Verkrustungen sind unbedingt vor dem Auflaufen der Pflanzen aufzureißen. Tritt das Keimblatt bereits im Boden aus, erreicht die Pflanze die Erdoberfläche nicht mehr. (Abb.3)

4.    Nicht gekeimte Körner, Körner mit kurzem, dicken Keimling, Körner mit längerer Wurzel ohne Keimling und korkenzieherförmig gewachsene Keimlinge nach sehr kalten Nächten oder Bodenfrost zeigen Kälteschäden und wachsen meistens ebenfalls nicht weiter. (Abb.4)

Empfohlene Maßnahmen: 

  • Sämaschine immer in gutem Zustand halten
  • Insektizide Beize verwenden und Stallmist sehr zeitig im Jahr ausbringen (nicht kurz vor der Aussaat)
  • In regenreichen Frühjahren keine tiefe Saatgutablage
  • Gute Saatbettvorbereitung: keine Matten aus Ernteresten, Verdichtungen, Verkrustungen
  • Boden in gutem Zustand halten: auf pH-Wert achten, Regenwurmgänge erhalten
  • Düngung und Bodenbearbeitung an den Boden anpassen
  • tiefwurzelnde Vorfrucht oder Zwischenfrucht anbauen bei Verdichtungen oder schweren Böden.
Landwirtin im Feld

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